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Empathisch. Klar. Authentisch. Coaching für Führungskräfte mit People-Pleaser-Muster

  • ab2919
  • 8. Sep.
  • 3 Min. Lesezeit

„Ich wollte immer, dass sich alle gesehen und gehört fühlen – aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich selbst dabei unsichtbar wurde.“— Anonymisierte Klientin, mittleres Management, IT-Branche


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Handeln und Führen wenn Harmonie wichtig ist


„Ich will es allen recht machen – und bleibe dabei selbst auf der Strecke.“ Dieser oder ähnliche Sätze begegnen mir häufig im Coaching mit Führungskräften, die sich als empathisch, teamorientiert und fürsorglich erleben – oft begleitet von dem Gefühl, den eigenen Ansprüchen als Führungskraft oder den Anforderungen Vorgesetzter nicht gerecht zu werden. Im Blick auf diesen inneren Konflikt erlebe ich immer wieder, wie hilfreich ein guter Coachingprozess für „People Pleaser“-Führungskräfte ist.


Er beginnt mit der Anerkennung: Diese Haltung ist kein Makel, sondern Ausdruck von Werten wie Verbundenheit, Verantwortung und Mitgefühl. Dabei ist Coaching für viele Klient:innen nicht nur Hilfe zur Bewältigung, sondern ein Wendepunkt: Sie beginnen, ihre empathische Führungspersönlichkeit als Qualität zu begreifen – und gestalten ihren Führungsstil bewusst aus.


Denn klar ist: Führung ist Beziehungsarbeit – und gerade Menschen mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen bringen dafür wertvolle Voraussetzungen mit.


Wie kann ein Coaching in diesem Fall verlaufen?


Ich hatte die Freude,mit Maria (Fall anonymisiert), einer 41jährigen Teamleiterin, zu arbeiten, die ihr Spannungsfeld zwischen Harmoniebedürfnis und Führungsrolle klären wollte. Maria beschrieb sich selbst als harmoniebedürftig, verständnisvoll und „immer auf Ausgleich bedacht“. Ihre Mitarbeitenden mögen sie und das erfüllt sie mit großer Freude und Zufriedenheit. Gleichzeitig fällt es ihr schwer, Erwartungen zu formulieren oder Fehlverhalten zu sanktionieren.


Das führte dazu, dass Maria zunehmend an ihre Grenzen kam. Sie leistete regelmäßig Überstunden, übernahm Aufgaben, die sie eigentlich delegieren sollte („Das mach ich schnell mal selber!“), und ärgerte sich über mangelnde Eigenverantwortung im Team. Im Coaching wird deutlich: Sie vermeidet Konflikte, weil sie Angst hat, dann nicht mehr gemocht zu werden – eine typische People-Pleaser-Dynamik.


Im Coaching haben wir mit folgenden Ansätzen gearbeitet:


  • Modell der „inneren Antreiber“ („Ich darf keine Enttäuschung sein“, „Nur wenn ich es allen recht mache, bin ich wertvoll“)

  • Entwickeln von dazu gehörenden „Erlaubern“, die die Coachee in ihrem Wertekontext bejahen kann (Beispiel: „Ich nehme wahr, auf welcher Ebene „Enttäuschung“ vorliegt. Wenn ich feststelle, dass sich meine Mitarbeitenden über meine Rolle als Vorgesetzte nicht klar sind, dann ist es meine Aufgabe als Führungskraft, hier die notwendige Klarheit herbeizuführen: Es ist meine Aufgabe, Themen zuzuteilen und zu delegieren.“

  • Arbeit mit dem inneren Team (z. B. „die Gütige“ versus „die Kluge Entscheiderin“)

  • Ressourcen stärken durch eigene Aktivität: Feedback aus dem Team einholen, was sie tatsächlich an ihr schätzen


Als Ergebnis des Coachingprozesses entwickelte Maria ein klareres Führungsverständnis, lernte „Nein“ zu sagen und erlebte, dass echte Wertschätzung nicht durch Selbstaufgabe entsteht, sondern durch Authentizität. Sie bleibt eine empathische Führungskraft – aber mit deutlich mehr Selbstachtung und Wirksamkeit.


Möchtest du mehr lesen?


Hier findest du einen Artikel, den ich in der Fachzeitschrift Praxis Kommunikation gerade veröffentlicht habe.



Mein Fazit?


Auch – oder gerade – als "People Pleaser" kann man kraftvoll, wirkungsvoll und erfolgreich führen. Entscheidend ist, diesen Weg bewusst zu gestalten – mit einem klaren Blick auf die eigenen Herausforderungen und Stärken, der mit professioneller Unterstützung einfacher gelingt. Allerdings sollten gerade diese Führungskräfte aufmerksam sein und Zeichen von Spannung wahrnehmen. Spätestens wenn das Gefühl von Überforderung oder gar Krankheit eine Reaktion unbedingt notwendig machen, hilft Coaching, ihre empathische Seite zu stärken, ohne aus dem Gleichgewicht zu geraten, und unterstützt dabei, Führung empathisch, klar, authentisch und wirkungsvoll zu leben.


Möchtest du mehr über die Ansätze wissen, die ich oben erwähnt habe, oder für dich selbst - ob in Führung oder nicht - Klarheit und neue Kraft gewinnen, dann lass uns gern unverbindlich sprechen.



 
 
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