Mediation – Gemeinsam durch Konflikte zum gestärkten Miteinander
- ab2919
- 18. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Konflikte gehören zum Leben – im beruflichen wie im privaten Kontext. Sie zeigen, dass etwas in Bewegung ist, dass Bedürfnisse, Werte oder Sichtweisen aufeinandertreffen. Doch oft werden sie als Bedrohung erlebt: angespanntes Schweigen, Missverständnisse, verhärtete Fronten.
In solchen Momenten kann Mediation ein kraftvoller Weg sein, wieder in den Dialog zu kommen – respektvoll, lösungsorientiert und menschlich.

Als systemische Coachin begleite ich Privatpersonen und Teams dabei, Konflikte zu verstehen und in eine neue Qualität der Zusammenarbeit zu verwandeln. Eine wertvolle Orientierung bietet dabei das sogenannte U-Modell, das den Prozess einer Mediation bildhaft beschreibt.
Das U-Modell – Ein Weg von der Oberfläche zur Tiefe und zurück
Das U-Modell (nach Otto Scharmer, „Theory U“) beschreibt eine innere und äußere Bewegung: Wir gehen gemeinsam hinab in die Tiefe des Konflikts, um ihn wirklich zu verstehen – und steigen dann mit neuer Klarheit und Verbindung wieder auf. Diese Bewegung vollzieht sich in mehreren Phasen:
1. Wahrnehmen und Innehalten
Am Anfang steht das Zuhören. Wir nehmen uns Zeit, die unterschiedlichen Perspektiven zu hören – ohne sofort zu bewerten oder zu reagieren. In dieser Phase entsteht Raum, in dem alle Beteiligten gesehen und gehört werden.Hier beginnt die Entspannung: Die Aufmerksamkeit richtet sich weg vom Problem, hin zum Menschen.
2. In die Tiefe gehen – das Verstehen hinter den Positionen
Unter der Oberfläche von Meinungen und Argumenten liegen oft Bedürfnisse, Werte und Emotionen. In dieser Phase erforschen wir, was wirklich auf dem Spiel steht. Es ist ein Prozess des Verlangsamens – ein bewusster Schritt aus dem „Recht haben“ hin zu einem tieferen Verstehen. Das U-Modell spricht hier vom „Loslassen“ alter Gewissheiten.
3. Die Wendung – neue Einsichten entstehen
Am tiefsten Punkt des U entsteht oft Stille. Eine Pause, in der etwas Neues auftaucht: ein Perspektivwechsel, eine Idee, ein Impuls für Veränderung. Dieser Moment ist oft der Wendepunkt – wenn aus Gegensätzen plötzlich Möglichkeiten werden.
4. Aufsteigen – Lösungen gestalten
Jetzt geht es darum, die neuen Erkenntnisse in konkrete Schritte zu übersetzen. Wir entwickeln gemeinsam tragfähige Vereinbarungen und nächste Schritte, die für alle Beteiligten stimmig sind. So entsteht ein neuer Weg – getragen von Klarheit, Verantwortung und gegenseitigem Respekt.
Fallbeispiel aus der Praxis: Eine Führungskraft zwischen zwei Mitarbeitenden
Eine Bereichsleiterin, nennen wir sie Frau M., wandte sich an mich, weil zwei ihrer Teammitglieder seit Monaten in einem schwelenden Konflikt steckten. Die Stimmung im Team war angespannt, die Zusammenarbeit litt, und Frau M. fühlte sich zunehmend zwischen den Fronten.
In einem ersten Gespräch klärten wir, was sie als Führungskraft bereits versucht hatte und was sie sich von einer Mediation erhoffte. Sie wünschte sich, dass beide wieder miteinander statt übereinander sprechen.
Im Mediationsprozess arbeiteten die beiden Mitarbeitenden zunächst getrennt, dann gemeinsam. Es zeigte sich, dass hinter den Vorwürfen („Du kommunizierst immer über meinen Kopf hinweg!“) tieferliegende Bedürfnisse standen – nach Wertschätzung, Transparenz und Zugehörigkeit.
Durch das strukturierte Vorgehen entlang des U-Modells konnten beide Seiten ihre Perspektiven erst loslassen, dann neu verstehen. In der „Wendungsphase“ entstand ein Moment echter Begegnung: Beide erkannten, dass sie ähnliche Ziele verfolgten – nur mit unterschiedlichen Wegen. Am Ende entwickelten sie konkrete Vereinbarungen für ihre Zusammenarbeit, und Frau M. konnte beobachten, wie sich das Klima im Team deutlich verbesserte.
Was blieb, war nicht nur eine Lösung, sondern ein gestärktes Miteinander und das Vertrauen, Konflikte künftig offener anzugehen.
Mediation bedeutet Beziehungsgestaltung
Mediation ist kein Verfahren, bei dem jemand „gewinnt“ oder „verliert“. Es ist ein gemeinsamer Lern- und Verständigungsprozess. Ich bringe dabei nicht die Lösung mit – sondern begleite Dich, diese selbst zu entdecken. Mit Empathie, Struktur und systemischer Haltung sorge ich dafür, dass ein sicherer Raum entsteht, in dem echte Begegnung möglich wird.
Ob in Teams, zwischen Führungskräften, in Familien oder Partnerschaften:Konflikte können ein Ausgangspunkt für Wachstum sein.
Wenn Du dich angesprochen fühlst...
Vielleicht spürst Du gerade, dass ein Konflikt in Deinem Umfeld Energie kostet. Oder Du wünscht dir ein professionelles, empathisches Gegenüber, um wieder Klarheit zu gewinnen.Ich lade Dich herzlich ein, Kontakt mit mir aufzunehmen – für ein unverbindliches Kennenlernen und ein erstes Gespräch über Deine Situation.
Gemeinsam finden wir heraus, wie Mediation oder systemisches Coaching Dich auf Deinem Weg unterstützen kann.





